17 Antworten

  1. Ich hab es auch in Etappen geguckt und egal wie lange ich mich mit all den Thematiken beschäftige und alles aufsauge und Webinare mitmache, etc… Es ist immer wieder etwas dabei was ich mitnehme und manche Dinge kann man glaub auch einfach nicht oft genug hören um es auch zu verinnerlichen. Super Vortrag, hat wirklich Spaß gemacht. Die fehlende Präsentation fand ich nicht schlimm. War durch die Fragen und Beispiele und Videos abwechslungsreich und wirklich sehr verständlich erklärt. Danke Mädels für eure tolle Arbeit, freue mich auf Teil 2 🙂
    LG Annika

  2. Ich habe mich nur wegen diesem Vortrag auf dieser Plattform angemeldet und es hat sich sehr gelohnt. Großartiger Beitrag! Ein großes Kompliment an Sophie: Ich schätze sehr deine Art, Dinge zu vermitteln… Strukturiert, anschaulich, findest immer den „roten Faden“ wieder und holst den Zuhörer ab sowie rhetorisch flüssig 👌🏻 ohne lästige Füllwörter. 👏🏻
    Ich bin schon sehr gespannt auf den 2. Teil. 😊

  3. Vielen Dank für den tollen Vortrag. Ich habe eine Frage zur Lerntheorie: Beim Anlernen von Verhalten wird ja in der Regel mit positiver Verstärkung ein bestimmtes Verhalten aufgebaut. Nach einiger Zeit wird die Belohnung abgebaut und ich bestätige nur noch partiell. Ist es nun aber lerntheoretisch nicht so, dass der Hund, dem ich ein Verhalten beibringe (zum Beispiel: Sitz) und der nach jeder korrekten Ausführung zu Beginn bestätigt wird (sagen wir: einen Keks bekommt), eine Erwartungshaltung entwickelt. Wenn ich nun irgendwann die Belohnung abbaue, müsste man dann nicht sagen, ich führe eine negative Strafe aus, wenn ich dem Hund nicht mehr für jedes korrekte Sitz einen Keks gebe. Und das wiederum müsste doch lerntheoretisch betrachtet dazu führen, dass das eigentlich erwünschte Verhalten seltener ausgeführt wird. Jetzt wird aber andererseits behauptet, die partielle Verstärkung würde dazu führen, dass sich ein Verhalten noch mehr festigt. Dieser Zusammenhang ist mir lerntheoretisch nicht so recht einleuchtend. Ich hoffe, ich konnte die Frage verständlich formulieren.

    1. Hallo Philipp!

      Das ist eine total wertvolle Frage! Ich habe dazu folgende Gedanken:
      Es ist ganz richtig – das Ausbleiben einer Belohnung KANN eine negative Bestrafung darstellen. Wichtig in Bezug auf Belohnungen und Bestrafungen ist allerdings, dass der Hund sie auch als solche empfindet. Das ist der erste Punkt. Nur, weil wir etwas als Bestrafung definieren, heißt das noch lange nicht, dass der Hund das genauso sieht.

      Des Weiteren ist es so, dass die Intervalle die man partiell verstärkt, langsam gesteigert werden. So wird sichergestellt, dass der Hund das neue Prinzip der Belohnung schnell versteht und kein übermäßiger Frust entsteht. Würde man das Verhältnis zwischen stattfindender Belohnung und ausbleibender Belohnung zu Beginn zu groß wählen, könnte man durchaus beobachten, dass die Motivation des Hundes, das gewünschte Verhalten zu zeigen, rapide abnimmt.
Der Wechsel von kontinuierlicher Belohnung auf partielle Verstärkung führt im ersten Moment durchaus zu enttäuschten Erwartungen auf Seiten des Hundes – negative Bestrafung und positive Verstärkung spielen hier also zusammen. Laut lerntheoretischer Grundsätze wäre Frustration ein deutliches Zeichen dafür, dass der Hund das Ausbleiben der Belohnung als Bestrafung empfindet. Das Verhalten würde er in der Folge weniger zeigen. In der Praxis lässt sich das, wenn der Übungsaufbau stimmt (siehe oben), jedoch seltenst beobachten – im Gegenteil. Das mag zum einen daran liegen, dass Frustration ein starker Antreiber ist bzw. sein kann, und zum anderen an den hormonellen Prozessen im Körper des Hundes – denn er wird ja nicht gar nicht mehr belohnt, sondern nach einem einfachen Zufallsprinzip. Durch eine negative Bestrafung lässt sich nur in ganz ausgewählten Kontexten und unter bestimmten Voraussetzungen eine Hemmung erreichen. Das ist auch der Grund, weshalb wir sie im Alltag so wenig nutzen können, um Verhaltensweisen „abzustellen“. Der Hund dürfte mit seinem Verhalten gar nicht mehr zum Erfolg kommen und es dürfte keine Anreize (gelegentliche Belohnungen) mehr geben, es wieder zu zeigen, damit das funktioniert – das macht die negative Bestrafung so wenig praktikabel, denn Hund belohnen sich ja durchaus auch selbst, also ohne Zutun des Menschen. „Schuld daran“, dass Hunde trotz negativer Bestrafung motiviert bei der Sache bleiben, ist vor allem das Dopamin, welches durch partielle Verstärkung (gelegentliche Belohnung) vermehrt ausgeschüttet wird. Wenn eine Belohnung für den Hund nicht mehr vorhersehbar stattfindet, wird sein Belohnungssystem stark aktiviert – viel mehr als das bei einer kontinuierlichen Belohnung der Fall ist. Das wurde erstmals im Rahmen einer Untersuchung an Affen festgestellt. Diesen stark belohnenden Effekt können wir auch in der menschlichen Welt beobachten – ein klassisches Beispiel ist das Zocken am Spielautomaten. Aufgrund der partiellen Verstärkung, die beim Zocken ständig passiert, werden Menschen süchtig. Die Erwartung auf einen Gewinn führt zu einem so großen Ausstoß an Dopamin, dass die ganzen verlorenen Spiele und der damit einhergehende Verlust an Geld billigend in Kauf genommen werden.

      Ich hoffe, meine Worte sind verständlich und deine Frage hiermit beantwortet!

  4. Liebe Sophie, ich fand dies Vortrag wirklich unfassbar hilfreich und bin so dankbar, dass du so sehr ins Detail geht, damit man es wirklich tiefgründig versteht. Und ich finde es auch gar nicht schlimm, dass es keine Präsentation gab. Ich bin wirklich schon super gespannt auf den 2. Teil und hoffe, dass wir diesen bald genießen dürfen 🙂

Schreibe einen Kommentar